Landeinsiedlerkrebse (Coenobitidae)
Familie:
|
Coenobitidae |
Gattung: |
Coenobita |
Art: |
Coenobita pseudorugosus |
Verbreitungsgebiet: |
Inseln und Küsten des Indopazifik, Australien und Ostafrika |
Lebensraum: | Strandnahe Heine und Mangrovenwälder |
Farbe: |
Normalerweise blasse Farbvariationen, meist grünlich/bräunlich, seltener schwarz, weiß, pink oder blau |
Größe: | maximal 6-8 cm |
Terrarium
Da Landeinsiedlerkrebse äußerst soziale Tiere sind, wird dringend empfohlen mindestens eine kleine Gruppe von 3-4 Tieren in einem Terrarium mit den Mindestmaßen von 50x30x30 cm zu halten.
Ein Terrarium sollte dem ursprünglichen Lebensraum des Bewohners bestmöglich nachempfunden werden. Nur so kann sich das Tier gesund entwickeln und wohlfühlen.
Fangen wir "unten" an. Als Bodengrund eignen sich am besten Rindenmulch, Erde und Sand (fein und grob), gerne auch als Gemisch. Zusätzlich können ebenfalls Muschelgrit bzw. kaputte Muscheln und Kokosschnitzel untergemengt werden. Man sollte dabei verschiedene Substrate verwenden, um Abwechslung für die Tiere zu schaffen. Wichtig ist ein hoher Bodengrund, denn die Krebse vergraben sich zum Häuten. Dabei dürfen sie auf gar keinenfall gestört werden! Dies kann eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Daher sollte man sich nicht wundern, wenn man einen Krebs mal länger nicht zu Gesicht bekommt. Eine Bodenschicht von ca. 5-10 cm eignet sich ideal.
Pflanzen eignen sich sicherlich hervorragend dazu das Habitat athentischer zu gestalten, doch können diese schoneinmal als Krebsfutter zweckentfremdet werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Pflanzen mit härteren Blättern setzen.
Als Versteck dienen den Landeinsiedlerkrebsen Korkrinden, Kokosnusshöhlen, Steinplatten und ähnliches. Diese dienen als kleinen Aufbauten ebenfalls als Klettermöglichkeiten. Eine zusätzliche Rückwand aus Korkrinde empfiehlt sich dazu ebenso. Es sollte auch Rinde auf dem Boden verteilt werden, da die Tiere sich gerne Rückzugsmöglichkeiten darunter buddeln.
Desweiteren können Strandmuscheln zur Dekoration ausgelegt werden. Tropische Schneckenhäuser (aber auch die der Weinbergschnecke) zum wechseln der Behausung sind für die Krebse notwendig und sollten genauso verteilt werden.
Ein kleinerer Bereich des Terrariums sollte von einem Wärmestrahler beheizt werden. Denn auch die Krebse möchten ab und an Sonnenbaden.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die Tiere benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, ca. 90%. Ein häufiges Besprühen der Terrarieneinrichtung mit einem Zerstäuber hilft am besten die Luftfeuchtigkeit konstant hoch zu halten.
Eine "Wohlfühltemperatur" wird zwischen 18 und 24° Celsius erreicht.
Zur Kontrolle können hierzu ein Hygro- und ein Thermometer hinzugezogen werden.
Futter und Versorgung
Zur Verfütterung eignet sich eine Vielzahl an Obst, Beeren und Gemüse. So werden z.B. gerne Äpfel, Bananen, Melonen, Him- & Brombeeren, Paprika, Gurke, Kohl und Kürbis verspeist. Aber auch Blätter von Hagebutten, Klee, Löwenzahnblüten und verschiedene Kräuter werden nicht verschmäht. Außerdem eignen sich auch Saaten und gehackte Nüsse in kleineren Mengen als Öl- und Fettlieferanten. Da Landeinsiedlerkrebse Aasfresser sind, werden auch tote Insekten, Mückenlarven und sogar Fisch gefressen. Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl und soll die Breite der Futtermöglichkeiten aufzeigen. Es muss beachtet werden, dass am besten überwiegend Fleisch/Fisch gereicht wird, wobei eine gesunde Abwechslung wichtig ist.
Das Futter sollte nach ca. 2 Tagen aus dem Terrarium entfernt werden, um Schimmel- und Milbenbefall vorzubeugen.
Als Futterbehältnis eignen sich Tonschälchen, Muschelhälften und natürlich die im Fachhandel erhältlichen Futterschalen. Die Hauptsache ist, dass die Nahrung nie direkt auf dem Boden gereicht wird.
Es ist äußerst wichtig, dass jeweils eine Schale mit täglich frischem Süß- sowie Salzwasser zur Verfügung gestellt wird. Dieses benötigen die Krebse um sich ihr Atmungswasser zu mischen, aber auch um ab und zu darin zu baden. Daher ist dies überlebensnotwendig! Die Wasserschalen sollten, um Ertrinken zu vermeiden, eine Ausstiegsmöglichkeit besitzen und allgemein nicht zu tief sein. Das Wasser muss täglich mit frischem ersetzt werden, um Bakterienbefall zu verhindern.
Das Salzwasser kann mit Meersalz angerührt werden und sollte, bevor es gereicht wird, einige Tage stehen.
Sonstiges
Wenn die Krebse sich gestört fühlen, erzeugen sie eine Art Quietschen. Diese Töne nutzen die kleinen Krabbler aber auch um Freude über etwas auszudrücken, z.B. wenn sie sich besonders wohl fühlen.
Eine Nachzucht der Tiere bei normalen Haltungsbedingungen ist nicht möglich bzw. wäre äußerst kompliziert und schwierig. Tatsächlich ist eine gezielte Vermehrung in Deutschland bisher noch nicht gelungen.
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